Die Hannoverschen Schweißhunde

von der Parthenaue

Die Geschichte des Hannoverschen Schweißhund


Seinen Ursprung findet der Hannoversche Schweißhund in der Rasse der Bracken. Von ihnen wurden die Hunde mit besonders guter Nasenleistung als Leithund geführt. Die Leithunde hatten die Aufgabe inne, den Jäger auf einer Gesundfährte zum Wild zu führen, dann erst wurde die Hundemeute beigehetzt und das Wild wurde erlegt. Dieser, damals als wertvollster Jagdhund angesehene Hund, wurde bis Mitte des 18. Jahrhunderts weiter gezüchtet und somit auf einen äußerst hohen Leistungsstandard gebracht.

Besonders durch den Hochadel wurde die Zucht dieser Hunde maßgeblich beeinflußt, um die damals wirtschaftlich einträgliche Jagd zu optimierten und deren gesellschaftlichen Rang zu erhalten. Einen besonderen Ruf genoss der Jägerhof zu Hannover, der mit Erfahrungen aus jagdlicher Hundeführung und Leithundzucht die Schaffung des Hannoverschen Schweißhundes bedeutend geprägt hat. In Laufe der Jahre veränderten sich die damaligen Jagdarten und damit auch die Aufgaben dieser Hunde. Sie fanden nun immer mehr Verwendung bei der Schweißarbeit.

Im Gegensatz zur Arbeit des alten Leithundes wurden nun bei der Schweißarbeit alle brauchbaren Hinweise wie Bodenverletzungen, Duftpartikel, Schnitthaar und die abgesonderten Schweißtropfen des Wildes in der direkten Umgebung einer Wundfährte durch Hund und Führer genutzt. Während anfangs nur Hunde, die bei der Arbeit auf der Gesundfährte des Wildes keine guten Leistungen erbrachten, auf die Schweißarbeit eingesetzt wurden, setzte es sich in Laufe der Jahre durch, nur die besten Hunde für dieses Aufgabengebiet auszuwählen. Diese wurden dann Schweißhunde genannt, obwohl die typischen Rassemerkmale im Gegensatz zu den Leithunden fast unverändert blieben.

Rasseportrait HS



Rassestandard FCI als PDF

(FCI - Standard Nr. 213/ 14. 04. 1999 / D - Hannoverscher Schweißhund / Quelle: www.vdh.de)

Wesen, Haltung & Pflege der Schweißhunde


Wesen

Wesen

Den Hannoverschen Schweisshunde zeichnet Ausdauer und Willensstärke aus. Er ist ein sehr ruhiges, gelassenes und ausgeglichenes Tier. Er benötigt konsequente Erziehung mit viel Geduld und Lob, sehr viel Bewegung und ständige jagdliche Nachsuchearbeit. Nach getaner Arbeit möchte er sich entsprechend erholen, denn jagdliche Nachsuchen sind keine ausgedehnten Waldspaziergänge sondern harte Arbeit für den Hund, die auch das charakterliche Erscheinungsbild dieser Rasse ausschlaggebend prägt.

haltung

Haltung

Sie fühlen sich inmitten der Familie sehr wohl. Durch ihr ruhiges Wesen kommen sie mit Groß und Klein gut aus. Ruhige Verwöhnstunden, idealerweise gepaart mit Herrchens Streicheleinheiten, stehen genau so hoch im Kurs wie der tägliche Reviergang. Die HS sind absolute Geniesser und verheimlichen ihre Leidenschaft für kleine Leckereien am Rande und die Liebe zur streichelnden Hand nicht. Sie haben einen sehr festen Bezug zu ihrem Herrchen.

pflege

Pflege

Die Körper- bzw. Fellpflege dieser Rasse ist nicht außergewöhnlich aufwendig. Das kräftige Bürsten seines kurzen, aber recht dichten Fells reicht aus, um es vom Schmutz zu befreien. Bei der Ernährung sollte im Hinblick auf die jagdliche Arbeit und dem dabei abgeforderten Konditionsvermögen stets auf ausgewogenes, abgestimmtes und gesundes Futter geachtet werden.

Der Zwinger von der Parthenaue


Der Zwinger "Von der Parthenaue" wurde 2010 gegründet. Den Namen erhielt er durch unser Jagdrevier, was sich inmitten der Parthenauen von Taucha bei Leipzig befindet. Zur Zucht des Hannoverschen Schweißhundes bewegte uns sein Wesen und natürlich die Begeisterung an der ruhigen, gelassenen jagdlichen Arbeit dieser Jagdhundrasse. Unser Zwinger ist eine jagdliche Familienzucht. Die Hündinnen sind für uns in erster Linie geführte Jagdhunde und Familienmitglieder.

Kurze Zeit war unser Zwinger im Deutschen Schweißhundeverband e.V. organisiert. Es wurde uns aber schnell bewusst, dass wir mit unseren Vorstellungen über die Hundezucht hier nicht gut aufgehoben sind. Daraus resultierten letztendlich unüberwindbare Differenzen zwischen den Parteien, sodass wir unsere Mitgliedschaft hier kündigten. Seit Ende 2012 ist unser Zwinger dem Schweißhundeverein Deutschland e.V. angeschlossen.

Unsere Tiere

Die Tiere werden bei uns sehr familiär in Haus, Garten und Zwinger gehalten. Immer wieder neue Entdeckungen machen sie zusätzlich auf einem Areal von 4000 qm, was ein Wäldchen sowie Wiesen beinhaltet und von Feldern umsäumt ist. Überall kann gespielt, geforscht und geschlafen werden. Der tägliche Reviergang quer durch die schönen, naturbelassenen Parthenauen rundet den Tag ab.

Der jagdliche Einsatz unserer Tiere

Zum jagdlichen Einsatz kommen unsere Tiere nicht nur im hiesigen Revier, sondern auch sehr oft in Nachbarrevieren. Wir möchten uns an dieser Stelle für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken, denn wir hatten viele sehr spannende, strapatiöse und letztlich dadurch sicherlich unvergessliche Nachsuchen. Abgesehen davon ist hierdurch der kontinuierliche jagdliche Einsatz zusätzlich gegeben und somit die artgerechte Haltung unserer Tiere stabil untermauert.

Unsere Hunde auf roter Fährte


1. Nachsuche

2. Nachsuche

3. Nachsuche

Schweißhundarbeit


Hell schlug die Kugel, der Schuß ist verhallt, weg brach der Hirsch, drauf Schweigen im Wald und am Anschuß – der Anblick stimmt bitter! – Wildbret und Knochensplitter …

Das ändert kein Fluch und auch keine Reu‘, da hilft nur einer, der tapfer und treu, erkennt, was dem Auge verborgen, – ein Retter aus Nöten und Sorgen.

Wie schwierig die Arbeit, wie weit auch die Flucht, mit tiefer Nase vorhingesucht, bedachtsam prüfend das kleinste Zeichen, um nicht von der wunden Fährte zu weichen, das ist des erfahrenen Schweißhundes Art, in der Verstand sich mit Leidenschaft paart.
Sie läßt auch die Hand des Jägers verspüren: Die Kunst, gerecht das Leitseil zu führen. – Und wenn dann der Hirsch aus dem Waidbett gesprengt, der Hund an der warmen Fährte hängt und die Hetze zu der Gesellmann geschnallt, mit jauchzendem Laut durch die Wälder hallt, schlägt in das Waidgesellen Brust das Herz in seliger Jagenslust, - bis endlich der Hirsch vom Hunde gestellt, der wie rufend mit prächtigem Halse verbellt!

So oft er auch ans Ohr schon drang, wie feierlicher Glockenklang wird Standlaut immer neu empfunden, Musik aus unvergess’nen Stunden, die ausklingt, wenn die Büchse spricht.
Alsdann – bei des Hirsches brechendem Licht beginnt für den Edlen die Totenwacht, und dabei wird dann überdacht, was man erlebt in jüngster Stund auf roter Fährte mit rotem Hund.

Nach Waidmannsbrauch zu würdiger Zier Ein grüner Bruch, Gesell, auch dir!

Konrad Andreas
aus "Deutsche Jagd" vom 08.11.1940

Quelle:
PDF

Schweißriemen aufdocken

Den Riemen vierteln, oben einschlaufen und weiter ‚häckeln‘. Das Ende durchziehen.
Im PDF ist auch noch die "Kunstvolle Art" einen Schweißriemen aufzudocken dargestellt.